Marion Elsa Weigeldts Bildsprache ist die Abstraktion. Sie malt klar strukturierte Kompositionen, in denen die Farbe zum eigentlichen Hauptmotiv avanciert und bei der diese nahezu ein Eigenleben zu entwickeln scheint. Schon Paul Klee erkannte: Die Farben sind das Irrationalste in der Malerei. Sie haben etwas Suggestives und eine suggestive Kraft.

Bei Marion Elsa Weigeldt ist die Farbe gleichsam auch Ausgangspunkt ihres Schaffensprozesses. So kommt es vor, dass sie in der Natur oder auch auf einem Foto eine Farbe entdeckt, die sie fasziniert und aus der heraus sie dann eine neue Bildidee entwickelt. Sie setzt Farben in Beziehungen zueinander, wobei ihr Interesse der unterschiedlichen Farbwirkung und dem Erzeugen von Harmonien oder auch Dissonanzen gilt. Die einzelnen Farbtöne mischt sie nicht auf der Palette, sondern trägt sie in einzelnen Schichten transparent auf, wodurch eine besondere Tiefenwirkung evoziert wird. Die Farben auf der Leinwand sind also immer als Summe vieler Farben zu verstehen. In einigen Werken widmet sich die Künstlerin ganz den warmen Farben, dann wieder bedient sie sich der kalten - seltener werden beide kombiniert. Lauscht man den Farbklängen, so sind es mal die lauten, mal wieder die leisen Töne, die erklingen. Den Bildaufbau bestimmen horizontale und vertikale Streifen unterschiedlicher Breite, die auch als Flächen wahrgenommen werden können. Je nach Farbauftrag wirken die Übergänge eher hart oder aber fließend.

Neben rein abstrakten Bildern, FARBEN, schafft Marion Elsa Weigeldt Werke, bei deren Betrachtung Anknüpfungspunkte an die Wirklichkeit zu entdecken sind - sichtbar werden Himmel, weite Wiesen, Berge oder auch das Meer. Die Serie LANDSCHAFTEN ist vom Landschaftserlebnis selbst motiviert. Andere Arbeiten wiederum entstehen aus dem AUGENBLICK heraus durch Wahrnehmung von Strukturen oder Farbkombinationen. In ihren COLLAGEN lässt sich Marion Elsa Weigeldt von vorgefundenen Materialien inspirieren. Zum Einsatz kommt hier auch das für die Gemälde verwendete Klebeband, mit dem sie die einzelnen Farbschichten voneinander trennt. Die Farbrückstände auf den Klebestreifen regen sie nun wieder zu neuen Bildlösungen an. Künstlerisch verwandt fühlt sich Marion Elsa Weigeldt unter anderem mit dem irischen Maler Sean Scully, mit den Op-Art-Ikonen Bridget Riley und Günter Fruhtrunk sowie Marc Rothko und Barnett Newman, zwei Vertretern des Colour Field Paintings.

Marion Elsa Weigeldt lebt und arbeitet in Bremen. Sie hat ein Lehramts- und ein Psychologie-Studium absolviert und ist seit 1994 als freischaffende Künstlerin tätig.

Bärbel Johanna Schönbohm


Marion Elsa Weigeldt

Jahrgang 1955
freischaffende Künstlerin seit 1994,
lebt und arbeitet in Bremen.

Ausstellungen

2023 kunstmix, Bremen
2023 Biohof Kaemena, Bremen
2022 Villa Sponte,Bremen
2021 Villa Sponte, Bremen
2012 Galerie InKatt, Bremen
2009 und 2010 Kunstmesse 'Hanse Art’, Bremen
2009 Diako (evangelisches Diakonissenkrankenhaus), Bremen
2006/2007 bag (Bremer Arbeit GmbH), Bremen
2004 Atelier BerGer, Delmenhorst
2004 Niels Stensen Haus, Lilienthal
2003 Gartenhaus Burginsel, Delmenhorst
2002/2003 Galerie im Medienhaus, Bremen
2000 Haus der Zukunft, Bremen-Lüssum
2000 DAG Bildungsstätte, Walsrode
2000 Galerie der Sparkasse am Brill, Bremen
1998 und 2000 ZGF (Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau), Bremen
1995 Kunsthalle Bremen (Gruppenausstellung)

BBK-Mitglied von 2003 bis 2013

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